Muskulo-Skeletale System
Verletzungen, Trauma
Akupunktur, Kinesio-Taping

                


Konservative Behandlung in der Praxis (u.a. Chirotherapie, Neuraltherapie, Akupunktur) von :


Kaum jemand denkt beim Golf an Verletzungen. Wie bei jeder anderen Sportart gibt es jedoch auch typische Golfverletzungen: den Golfer-Ellenbogen beispielsweise, oder das Impingement-Syndrom.

Golf – das sind lange Spaziergänge an der frischen Luft, bei denen man ab und an einen Ball übers Grün schießt und nett plaudert. Passieren kann dabei eigentlich nichts, denkt der Nicht-Golfer. Stimmt nicht – zeigen die Statistiken. Zwar ist das Verletzungsrisiko relativ gering, nichtsdestotrotz verletzen sich Golfer wie alle anderen Sportler auch. Etwa, weil sie die Golfschwung-Technik nicht richtig beherrschen; oder aber, weil ihr allgemeiner Fitness-Zustand zu wünschen übrig lässt.

                                                          Wir helfen Ihnen Ihr Handicap zu verbessern

 


1. Falsches Ansprechen kann schmerzhaft sein
Bereits eine falsche Körperhaltung beim Ansprechen des Balles vor einem Schwung (Set-up) kann Verletzungen provozieren. Viele Golfer neigen sich zu stark nach vorn, statt die Hüftgelenke zu beugen. Dabei kommt es zu einer abnormen Muskelspannung der Wirbelsäulen stabilisierenden Muskulatur im Lendenwirbelbereich. Längerfristig kann daraus eine Lockerung
der Wirbelkörper resultieren.

2. Ein zu breiter Stand in der Ansprechposition vermindert die Rotationsfähigkeit des Körperstammes. Der Golfer versucht dies zu kompensieren, indem er sich im Bereich der Wirbelsäule stärker „verdreht“. Es muss kaum betont werden, dass die Wirbelsäule darunter leidet. Viele Golfer mit chronischen Wirbelsäulenproblemen versuchen, ihre Schwungtechnik zu modifizieren, ändern jedoch nichts an der eigentlichen Ursache - der falschen Ansprechhaltung.

3. Viel Kraft ist nötig
Ein hoher Kraftaufwand der Rumpf- und Wirbelsäulenmuskulatur sowie der so genannten Innenrotatoren der rechten Schulter ist die Voraussetzung dafür, dass der Schlägerkopf mit einer hohen Geschwindigkeit auf den Ball treffen kann. Ältere und untrainierte Golfer, deren Körperstamm nicht oder nicht mehr sehr beweglich ist, versuchen diese mangelnde Rotationskapazität auszugleichen, indem sie mit noch höherem Kraftaufwand schlagen. Die
Gefahr von Verletzungen und Überlastungsschäden wird dadurch erheblich erhöht.

4. Der linke Ellenbogen und Unterarm sind in dieser Schwungphase starker Zugbelastung ausgesetzt. Ähnliche Belastungen entstehen an Muskeln und Sehnenansätzen des rechten Ellenbogens - vor allem, wenn der Schläger wiederholt hart auf dem Boden aufschlägt. Dies sind die typischen Auslöser des sogenannten Golfer-Ellenbogens. Die Verletzungsgefahr nimmt zu, wenn der Spieler seinen Ellenbogen überstreckt, seine Handgelenke steif und sein Schlägergriff zu fest sind. Dann können die Bänder und Sehnen des Ellenbogens einreißen oder sogar der Handwurzelknochen brechen.



>Die Verletzungsstatistik bei den überlastungsbedingten Verletzungen der Haltungs- und
 Bewegungsorgane wird von den professionellen Golfern angeführt. Amateurgolfer verletzen sich
eher aufgrund technischer Defizite – am häufigsten, wenn sie jenseits der 50 sind und über ein
gutes, einstelliges Handicap verfügen. Diese „Super Senior Golfer“ sind mehrmals pro Woche
auf dem Platz. Aufgrund ihres hohen Trainingsaufwandes ermüden ihre Muskeln – und daraus
resultieren ihre Verletzungen. Glaubt man der Statistik, so muss der Freizeitgolfer im Jahr
durchschnittlich 5,2 Wochen verletzungsbedingt pausieren. Einen Unterschied zwischen
männlichen und weiblichen Golfern gibt es dabei nicht.

>Den Golfschwung in Parameter zerlegen
Um die Ursachen für Verletzungen und Überlastungsschäden beim Golf genauer zu erforschen,
versuchen Sportmediziner und Sportwissenschaftler seit vielen Jahren, die komplexe
 Biomechanik des Golfschwungs genauer zu analysieren. Ein wichtiger Schritt war die
Entwicklung der Videobewegungsanalyse. Damit können Parameter wie beispielsweise die
Bodenreaktionskraft und die Aktivierung einzelner Muskelgruppen bestimmt werden. Die
Wissenschaftler konnten so einerseits den optimalen Golfschwung errechnen; andererseits
gewannen sie wichtige Erkenntnisse bezüglich des Verletzungsrisikos einzelner Körperpartien
während der verschiedenen Schwungphasen.

>Mehr als die Hälfte der Verletzungen und Überlastungsschäden passieren während der
Beschleunigungsphase des Durchschwunges bis zu dem Moment, in dem der Ball getroffen wird.


>In wissenschaftlichen Studien wurde nachgewiesen, dass der Golfschwung eine komplexe
Koordinierung verschiedener Muskeln erfordert. Die einzelnen Muskelgruppen werden dabei
nicht bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit angespannt. Der Muskel des rechten
Führungsarmes (Serratus anterior), der breit gefächert am Brustkorb ansetzt, ermüdet schnell, da
er in allen Phasen des Schwunges konstant aktiviert ist. Da er die Schwungbewegung ausführt,
unterliegt dieser Muskel einem hohen Verletzungsrisiko.

>Eine weitere Schlüsselrolle nehmen die Muskeln ein, die das Schulterblatt stabilisieren (diese
heißen Musculus Levator Scapulae und Rhomboiden). Sie ermöglichen die Rotation beider
Schulterblätter während des Rück-und Durchschwungs. Beim untrainierten Golfer oder beim
anspruchsvollen Golfer mit hohem Trainingsaufwand kann es nach Ermüdung dieser
Muskelgruppen zu so genannten pathologischen – also falschen - Bewegungsabläufen und somit
Verletzungen kommen.

>Die Handgelenke sind extremen Belastungen ausgesetzt, da aus ihnen der letzte Beschleunigung
vor dem Treffmoment kommt. Die häufigste Verletzung des Golf Professionals sind daher
Überlastungsschäden oder Brüche in diesem Bereich. Diese überlastungsbedingten Schäden der
Handgelenke sind zeitweise schwer zu diagnostizieren, da selbst in einer Kernspin-Untersuchung
Veränderungen an Knochen oder Bändern nicht festzustellen sind.

>Die Schultergelenke sind vor allem in der Anfangs- und Endphase des Golfschwungs gefährdet.
Die Rotatorenmanschette – das ist eine gemeinsame Sehnenplatte mehrerer Muskeln, die den
Oberarmkopf in der Schulterpfanne hält - wird beim Ausholen des Armes stark eingeengt. Diese
wiederholte Einengung kann dazu führen, dass sich die Sehnen oder Schleimbeutel unterhalb des
Schulterdaches entzünden - man spricht dann von einem Impingement-Syndrom. Beim älteren
Golfer können dieses Sehnen aufgrund einer falschen Schwungtechnik und
Verschleißerscheinungen sogar reißen (Rotatorenmanschetten-Ruptur).

>Doch auch der jüngere Golfer ist vor überlastungsbedingte Schäden der Schultern nicht gefeit.
Durch die wiederholte extreme Außendrehung beim Rückschwung kann die Gelenkkapsel
regelgerecht ausleiern. Das führt zu einer ungleichmäßigen Gelenkführung, welche wiederum
verantwortlich dafür sein kann, dass sich die Sehnen und der Schleimbeutel der Schulter
entzünden. Es kann sogar passieren, dass die Bizepssehne reißt. Da die Schulter ein sehr
komplexes Gelenk ist, wird der Orthopäde die schmerzhafte Sportlerschulter einer äußerst
gründlichen klinischen Untersuchung unterziehen. Er kann auch Ultraschall-Untersuchung und
Kernspintomographie zur weiteren Diagnostik heranziehen.

>Im Vergleich mit anderen Sportarten ist das Verletzungsrisiko beim Golf relativ gering. Ein
gewisses Maß an körperlicher Fitness sollte ein Golfer schon mitbringen. Neben einem
adäquaten Aufwärm- und Stretchingprogramm vor jedem Training oder Spiel ist das die beste
Verletzungsprophylaxe.